
Zutritt
Definition/Ziel
Mit Zutrittssystemen wird die Begehbarkeit von Zonen und Räumen geregelt. Das Ziel besteht darin, dass alle betroffenen Personen die ihnen zugewiesenen Bereiche bedienen können. Im Verlust-/Diebstahl-Fall soll der Schaden möglichst eingegrenzt werden können. Weiter gilt es zu berücksichtigen, dass Arbeitsabläufe nicht unnötig erschwert werden.
System-Kombination/Verknüpfung
In Sicherheitskonzepten werden die vier Grundsysteme
- Zutrittskontrolle Online Mehr erfahren
- Zutrittskontrolle Offline Mehr erfahren
- Mechatronische Schliessanlage Mehr erfahren
- Mechanische Schliessanlage Mehr erfahren
miteinander kombiniert und mit einem Multiapplikations-Medium bedient. Mit diesem Medium sind je nach Bedürfnissen weitere (Fremd-)Applikationen zu bedienen, wie z.B.
- Zeiterfassung
- Vending-Systeme
- Follow-me-printing
- usw
Zutrittskontrolle Online
Diese Systeme werden schwergewichtig bei Aussentüren und Bereichsabschlüssen sowie bei Räumen mit hohen Sicherheitsanforderungen (z.B. Serverräume) eingesetzt.
- Die ausgerüsteten Türen/Tore sind online mit einem Server verbunden
- Zutritte zu Zonen/Räumen können in Echtzeit vergeben/entzogen werden
- Bei Türen/Toren können Dauer-Funktionen hinterlegt werden (z.B. Zeitsteuerung)
- Türen/Tore können fernbedient werden
- Bei Türen/Toren können Status-Zustände (offen, geschlossen, verriegelt) detektiert und zentral angezeigt werden
- Alle Bewegungen werden protokolliert und können jederzeit in Echtzeit abgefragt werden
- Erfordern eine Erschliessung mit Kabel/Funk

Zutrittskontrolle Offline
Offline-Systeme bilden häufig eine Ergänzung zu Online-Anlagen und werden für Räume und Abschlüsse eingesetzt, die sicherheitstechnisch relevant sind aber ein hohe Anforderung an Flexibilität aufweisen und auch ein gewisser Bedienungskomfort gefragt ist. Offline-Anlagen können auch ohne Online-Systeme betrieben werden.
- Die ausgerüsteten Türen sind im stand-alone-Modus
- Zutritte zu Zonen/Räumen werden nach zwei unterschiedlichen Varianten vergeben/entzogen
- Programmierung vor Ort (Access on door)
Mit Handprogrammiergerät oder Programmier-Medium werden Zutrittsrechte direkt an der Türe hinterlegt/gelöscht - Programmierung auf Medium (Access on card)
Zutrittsrechte werden an einer Programmierstation (Programmiergerät/Mutationsleser) auf die einzelnen Medien geschrieben ggf. mit Ablaufdatum; ehlt dieses Ablaufdatum, müssen verlorene/gestohlene Medien vor Ort in eine Sperrliste eingetragen werden
- Programmierung vor Ort (Access on door)
- Bei Türen/Toren können Dauer-Funktionen hinterlegt werden (z.B. Zeitsteuerung)
- Türen/Tore können nicht fernbedient werden
- Bei Türen/Toren können keine Status-Zustände (offen, geschlossen, verriegel) detektiert werden
- Bewegungen werden protokolliert, Anzahl und Kriterien sind System-abhängig
- Erfordert keine Erschliessung mit IT-Netz, ggf. ist eine 230V-Speisung notwendig/sinnvoll

Mechatronische Schliessanlage
Mechatronische Schliessanlage werden eingesetzt, wenn allgemeine Türen/Räumen von vielen verschiedenen Nutzern bedient werden (z.B. Aussentüren von Wohnliegenschaften). Ebenfalls bilden spezifische Zutrittsbedürfnisse bei bestimmten Räumen ein breites Anwendungsgebiet
- Die ausgerüsteten Türen sind im stand-alone-Modus, die Komponenten typischerweise batteriebetrieben
- Zutritte zu Zonen/Räumen werden nach zwei unterschiedlichen Varianten vergeben/entzogen
- Programmierung vor Ort (Access on door)
Mit Handprogrammiergerät oder Programmier-Medium werden Zutrittsrechte direkt an der Türe hinterlegt/gelöscht - Programmierung auf Medium (Access on card)
Zutrittsrechte werden an einer Programmierstation (Programmiergerät/Mutationsleser) auf die einzelnen Medien geschrieben ggf. mit Ablaufdatum; fehlt dieses Ablaufdatum, müssen verlorene/gestohlene Medien vor Ort in eine Sperrliste eingetragen werden
- Programmierung vor Ort (Access on door)
- Bei Türen/Toren können je nach Komponente, Dauer-Funktionen hinterlegt werden (z.B. Zeitsteuerung)
- Türen/Tore können nicht fernbedient werden
- Bei Türen/Toren können keine Status-Zustände (offen, geschlossen, verriegel) detektiert werden
- Bewegungen werden protokolliert, Anzahl und Kriterien sind System-abhängig.

Mechanische Schliessanlage
Mechanische Schliessanlagen kommen zum Einsatz, wenn die Nutzung der Liegenschaft klar definiert ist und keine Flexibilität bei den Zutritten gefordert ist. Weiter werden mechanische Schliessungen als Notöffnung für Blaulicht-Organisationen bei Zutrittskontroll-Anlagen verwendet.
- Die Zutrittsrechte bei einer mechanischen Schliessanlage sind fix gegeben. Die Schliess-Matrix wird in bei einfachen Projekten in einem Schliessplan, bzw. bei komplexen Anlagen in einem Schliesskonzept definiert


Flucht- und Rettungswege
Definition/Ziel
Definierte Fluchtwege haben zum Ziel, das sichere Verlassen eines Gebäudes im Ereignisfall (z.B. Brand) sicherzustellen. Die Ausgestaltung dieser Fluchtwege richtet sich nach den gültigen Brandschutz-Vorschriften/- Richtlinien. Im Grundsatz muss ein Fluchtweg jederzeit, ohne Benützung eines Hilfsmittels, begangen werden können. Je nach Situation gibt es hier Zielkonflikte mit der Zutrittssicherheit von Zonen und Räumen. Aus diesem Grund werden frei begehrbare und gesicherte Fluchtwege unterschieden.
- Frei begehbare Fluchtwege Mehr erfahren
- Gesicherte Fluchtwege Mehr erfahren
Frei begehbare Fluchtwege
Frei begehbare Fluchtwege bilden in der Regel einen eigenen Brandabschnitt und werden raumseitig durch eine Brandschutztüre abgeschlossen. In Fluchtrichtung sind diese Türen jederzeit ohne Hilfsmittel begehbar. Zu beachten ist die Ausführung der Türen; so muss die Türe als Element der Brandschutznorm (z.B. Ei30) entsprechen, sowie die Bedienungselemente (Beschläge) je nach Nutzungsart/Personenbelegung der Räume ausgeführt sein. Hier kommen entweder Drücker-Garnituren nach EN/SN-179 oder Panikstangen/Pushbars nach EN/SN-1125 zum Einsatz.
Für die Begehung dieser Türen in Gegenfluchtrichtung können alle Arten von Zutrittssystemen eingesetzt werden.

Gesicherte Fluchtwege
Die Grundanforderungen sind identisch wie bei den frei begehbaren Fluchtwegen, jedoch muss für die Benützung dieses Fluchtweges eine elektro-mechanische Verriegelung überwunden werden. Dies geschieht mit der Bedienung einer Notöffnungs-Vorrichtung (z.B. Fluchtweg-Terminal, Nottaster), welche das Verriegelungssystem stromlos und somit in den Status offen schaltet. Solche Systeme arbeiten nach dem Prinzip stromlos offen, können von einer Brandmeldeanlage angesteuert werden und müssen zwingend die Anforderung fail save erfüllen.
Für die Begehung dieser Türen in Gegenfluchtrichtung können alle Arten von Zutrittssystemen eingesetzt werden.


Brandschutz
Definition/Ziel
Das Brandschutzkonzept liefert die Vorgaben für die Umsetzung der Massnahmen bei Brandschutztüren/-toren. Dabei geht es im Wesentlichen darum, dass diese im Brandfall geschlossen sein müssen und die Anforderungen an den geforderten Feuer- bzw. Hitzewiderstand erfüllen.
- Autonome Komponenten Mehr erfahren
- Angesteuerte Komponenten Mehr erfahren
Autonome Komponenten
Autonome Komponenten erfüllen ihre Aufgabe ohne mit einem Drittsystem (BMA) oder einem integriertem Auslösesystem (Rauchmelder) zu kommunizieren. Im Fall von Brandschutztüren wird hier im Wesentlichen von Türschliesssystemen gesprochen. Zweiflüglige Türen müssen mit einer Schliessfolgeregelung ausgerüstet werden, damit in jedem Fall der Standflügel vor dem Gangflügel geschlossen wird.

Angesteuerte Komponenten
Angesteuerte Komponenten werden durch ein Drittsystem (BMA) oder ein integriertes Auslösesystem (Rauchmelder) aktiviert. Überall, wo Brandschutztüren aus betrieblichen Gründen offengehalten werden müssen, kommen angesteuerte Komponenten zum Einsatz, damit diese Abschlüsse im Brandfall automatisch geschlossen werden.


Einbruchschutz
Definition/Ziel
Einbruchschutzmassnahmen erschweren das gewaltsame Öffnen von Türen und Toren. Das Ziel besteht darin, den Zeit- und Materialaufwand für einen potentiellen Einbruch so zu erhöhen, dass die Täterschaft im besten Fall das Vorhaben aufgibt oder zumindest so viel Zeit benötigt, dass entsprechende Gegenmassnahmen eingeleitet werden können. (z.B. Einsatz von Sicherheitskräften).
Damit der Endanwender Klarheit über die Widerstandsfähigkeit eines Abschlusses erhält, sind diese in verschiedene Widerstandsklassen (Resistance Class) eingeteilt. Wir unterscheiden die Klassen RC 1 bis RC 6 die mit Ausnahme von RC 1 jeweils eine minimale Widerstandszeit (reine «Arbeitszeit» des Einbrechers) garantieren.
- Widerstandsklasse RC 1 Mehr erfahren
- Widerstandsklasse RC 2 Mehr erfahren
- Widerstandsklasse RC 3 Mehr erfahren
- Widerstandsklasse RC 4 Mehr erfahren
- Widerstandsklasse RC 5 Mehr erfahren
- Widerstandsklasse RC 6 Mehr erfahren
Widerstandsklasse RC 1
Der Gelegenheitseinbrecher versucht, sich Zutritt zu verschaffen mit Hilfe einfacher, kleiner Werkzeuge und körperlicher Gewalt; Treten, Schulterstoss, Hochheben, Herausreissen.
Zu RC 1 gibt es keine normierte Minimal-Widerstandszeit.
Als Beschläge kommen Standardschlösser und -Garnituren zum Einsatz.
Widerstandsklasse RC 2
Der Gelegenheitseinbrecher verwendet zusätzlich einfache Werkzeuge wie Schraubenzieher, Zange, Keil, kleine Handsägen.
Geprüfte Elemente nach RC 2 müssen eine minimale Widerstandszeit von 3 Minuten erreichen.
Als Beschläge kommen 1-tourige Schlösser mit langem Riegelvorschub sowie einfache Schutzbeschläge zum Einsatz
Widerstandsklasse RC 3
Der Einbrecher verwendet zusätzliche Werkzeuge wie Kuhfuss, zusätzlicher Schraubenzieher, kleine Hämmer, Splintentreiber, mechanische Bohr-Einrichtung.
Geprüfte Elemente nach RC 3 müssen eine minimale Widerstandszeit von 5 Minuten erreichen.
Als Beschläge kommen Mehrpunktverriegelungen und Sicherheitsbeschläge zum Einsatz.
Widerstandsklasse RC 4
Der erfahrene Einbrecher benützt zusätzlich schwere Hämmer, eine Axt, Stemmeisen und einen Akku-Bohrschrauber.
Geprüfte Elemente nach RC 4 müssen eine minimale Widerstandszeit von 10 Minuten erreichen.
Als Beschläge kommen Mehrpunktverriegelungen und massive Sicherheitsbeschläge mit Zylinder-Panzerung sowie Bandsicherungen zum Einsatz.
Widerstandsklasse RC 5
Der sehr erfahrene Einbrecher setzt zusätzlich Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschine, Loch- und Stichsäge sowie einen Winkelschleifer mit einer 125mm-Scheibe ein.
Geprüfte Elemente nach RC 5 müssen eine minimale Widerstandszeit von 15 Minuten erreichen.
Als Beschläge kommen Mehrpunktverriegelungen und massive Sicherheitsbeschläge mit Zylinder-Panzerung sowie Bandsicherungen zum Einsatz. Verriegelungs- und Beschlagsysteme müssen höchsten Ansprüchen genügen.
Widerstandsklasse RC 6
Der sehr erfahrene Einbrecher nutzt zusätzlich Spalthämmer, leistungsstarke Elektrowerkzeuge und einen Winkelschleifer mit 230mm-Scheibe. Er nimmt grösste Zerstörungen in Kauf.
Geprüfte Elemente nach RC 6 müssen eine minimale Widerstandszeit von 20 Minuten erreichen.
Als Beschläge kommen Mehrpunktverriegelungen und massive Sicherheitsbeschläge mit Zylinder-Panzerung sowie Bandsicherungen zum Einsatz. Verriegelungs- und Beschlagsysteme müssen höchsten Ansprüchen genügen.